Workshop Audiodeskription Teil 3: Tag 2: Von Doktorarbeiten, Methoden und berühmten Jugendfilmen

Tag 2: Samstag, 27.01.2018

Tag zwei startete etwas früher, nämlich um 09:30 Uhr. Diesmal begann der Tag damit, dass Herr Dr. Benecke über seine Doktorarbeit „Audiodeskription – partielle Transkription“ sprach. Er erklärte uns zwei Dinge aus seiner Doktorarbeit: Was ein Holon und eine Aspektmatrix ist.

Ein Holon ist die inhaltliche Zusammenfassung des Films (kurze Stichpunkte, die beschreiben, was der Film für den Zuschauer, der die AD erstellt, aussagt).

Eine Aspektmatrix ist die Einteilung des Films.

Dabei werden folgende Dinge berücksichtigt:

Hat die Musik einen großen wichtigen Anteil am Bild? Man kann sich das so wie bei „Peter und der Wolf“ vorstellen. Da hat jede Figur ihre eigene Erkennungsmelodie.

Er erklärte uns, dass es auch Musik gibt, die nicht zum Bild passt.

Sind Geräusche auffällig, muss man diese erklären – oder sind sie selbsterklärend?

Dabei ist wichtig, dass der Ton (wichtige Geräusche, Dialoge) unangetastet bleibt, also keine Audiodeskription verwendet wird. Ausnahmen gibt es beim Übersprechen von Dialogen, wenn diese nicht unbedingt relevant für den Film sind. Das aber wirklich nur im Notfall und auf keinen Fall bei Kinoproduktionen!

Wann treten Personen zum ersten Mal auf, wann werden die Namen im Film erwähnt? Das ist sehr unterschiedlich. In einigen Audiodeskriptionen werden Personen gleich am Anfang erwähnt, obwohl sie noch nicht im Film genannt worden sind. Meist bei Serien ist das der Fall, da man die Personen schon kennt.

Wir probierten das an dem Jugendfilm „Tschick“, nach dem Roman von Wolfgang Herrendorf. Das Buch habe ich gerade angefangen zu lesen.

Diesmal wurde ich in eine neue Gruppe eingeteilt. Wir sollten zuerst eine Aspektmatrix und ein Holon erstellen. Das dauerte und wir brauchten auch sehr viel Zeit dafür. Danach gab es Mittagessen. Anschließend erstellten wir die Audiodeskription. Wir kamen, wie schon am Vortag, nicht so weit, zwei, drei Minuten, aber immerhin! Die anderen waren ebenfalls unterschiedlich weit gekommen. Eine Gruppe sogar ungefähr zehn Minuten. Man muss aber dazu sagen, dass sie über die kurze Kaffeepause hindurch geschrieben hatten. Wieder bewerteten wir uns gegenseitig und wie am Vortag hätte man alles zusammenlegen können, um eine perfekte AD zu erhalten. Dann war auch dieser Tag zu Ende.

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