Komm lass uns spielen

Mein Neffe ist inzwischen fast zwei Jahre alt, er hat im November Geburtstag.

Anfangs, das gebe ich zu, hatte ich Bedenken wegen meiner Blindheit, dass ich,

nicht so richtig mit ihm spielen kann, wenn er noch so klein ist. Ich sehe ja nicht, wo er hinläuft und andere Ängste spukten in meinem Kopf herum. Er würde vieles über das Sehen gezeigt bekommen und da habe ich nicht so viele Möglichkeiten.

Diese Sorge war völlig unbegründet. Im Gegenteil! Wir finden ganz viele Spielmöglichkeiten zusammen.

 

Memory:

Das ist noch von mir. Meine Mutter beschriftete für mich die Karten damals mit Klebestreifen in Blindenschrift. Wo für Sehende das Bild auf der Karte sichtbar ist, stehen für mich anstelle des Bildes ein oder zwei Wörter fühlbar auf der Karte.

Mein Neffe weiß zwar noch nicht genau, wie das Spiel funktioniert, aber die meisten Bilder der Karten erkennt er bereits und macht zum Beispiel bei den Tieren das passende Geräusch.

 

Schleichtiere:

Auch diese sind teilweise neu, teilweise noch von uns. Wie viele Zoos und Bauernhöfe mein Neffe und ich schon damit aufgebaut haben?

Natürlich zähle ich auch andere Spielfiguren wie Playmobil oder Lego dazu.

 

Autoparkgarage:

Wir können die Autos gemeinsam hinunterfahren lassen.

 

Bilderbücher anschauen und vorlesen:

Das geht auch wunderbar. Zum Glück kommt in meiner Familie nichts weg und ich habe mein altes Bücherregal noch behalten. Meine Mutter hat mein absolutes Lieblingsbuch „Was fühlst du“, da geht es um Katzen, auch mit Blindenschrift ausgestattet. Ich kann meinem Neffen daraus vorlesen, er kann die Katzen streicheln sowie die Klappen öffnen und hineinschauen. Es gibt auch speziell angefertigte Bilderbücher für blinde Kinder. Diese sind dann mit tastbaren Bildern ausgestattet und der Text steht sowahl in Schwarzschrift als auch in Blindenschrift im Buch.

 

Malen:

Wir können gemeinsam malen, darüber hatte ich ja in einem vorherigen Beitrag schon berichtet. Noch toller ist, dass er mitlerweile die Farben sagen kann und mir diese auch mitteilt, wenn ich ihn danach frage.

 

Spiele draußen:

Natürlich machen wir auch vieles im Freien.

 

Im Sand spielen:

Das geht sehr gut für mich, solange er im Sandkasten bleibt. Aber auch das macht er schon ganz großartig.

 

Rutschen:

Wenn er rutschen will, ist zwar immer noch jemand Sehendes dabei, aber unten stehenbleiben und ihn Auffangen, sobald er runterrutscht, geht natürlich auch alleine.

 

Planschbecken:

Im Wasser spielen ist auch sehr lustig. Wir haben ein paar Wassertiere, mit denen wir spielen, wie zum Beispiel ein Boot oder eine Quietsche Ente.

 

Es gibt bestimmt noch viel mehr, wahrscheinlich werde ich diesen Beitrag noch um einiges ergänzen.

 

Vielleicht habt ihr auch noch Spieletipps?